Konversion der Oxford-Kaserne

Münster | D

Bauherr: Stadt Münster Planung: 2014-2016 Leistungsphasen: Städtebaulicher Entwurf | Wettbewerb 1. Preis 2014 Grösse: 27 ha Planungspartner: Kéré Architecture, Berlin | Schultz-Granberg Städtebau+Architektur, Berlin

Die bestehenden Gebäude, Fragmente und Spuren sind Ausgangspunkt für die zukünftige und nachhaltige Entwicklung der Oxford-Kaserne. Neue Gebäude werden sorgfältig verortet und mit dem Bestand in Bezug gesetzt. Das vorhandene städtebauliche Bild wird vor allem entlang der Hauptachse (zentraler Boulevard) im Raum des ehemaligen Exerzierplatzes weitestgehend erhalten und bietet dort den Blick auf die gestaffelten Mannschaftsgebäude und den Uhrenturm. Teilbereiche können bei Bedarf geschützt werden, um städtebauliche Teilsituationen zu wahren. Andere Bereiche können flexibel ergänzt werden, um den Anforderung eines nachhaltigen und lebendigen Wohnquartiers gerecht zu werden: Vielfalt, keine Monokultur.

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Städtebauliche Einbindung der ehemaligen Oxford-Kaserne. Acht Jahrzehnte lang lagen 27 Hektar erst am Rand und später inmitten von Gievenbeck hinter Mauer und Stacheldraht verborgen.
Der ehemalige Exerzierplatz wird zur zentralen Achse offen gehalten. Die historische Kubatur des Exerzierplatzes bleibt durch seine Einfassungsmauern und seine charakteristische Gehölzrahmung im Stadtraum erlebbar. Auf dem Platz ermöglicht ein Pavillion in der Funktion als Wasserturm wetterunabhängige open-air Aktivitäten.
Die Reduktion der Versiegelung im Vergleich zum Bestand und die Verwendung von offenporigen Belägen ermöglichen im gesamten Gebiet die lokale Versickerung von Oberflächenwasser. Darüber hinaus wird die Wasserwirtschaft ganzheitlich betrachtet. Eine Lösung im Sinne der vorhandenen Böden würde eine Kombination aus Vermeidung, Versickerung, aber auch Rückhaltung und verzögerte Ableitung beinhalten. Die Oberflächenentwässerung stellt ein Leitthema dar.
Dort entstehen kleine Feuchtbiotope, die die Gestaltsprache des Quartiers maßgeblich mit beeinflussen und zu einem grünen, vegetativen Gesamtbild der Oxford-Kaserne beitragen.
Es entstehen Höfe, die die Gemeinschaft und den sozialen Austausch fördern. Umschlossene Flächen können als nachbarschaftliche Orte mit unterschiedlichsten Aktivitäten bespielt werden: Es gibt Raum für Kunst & Handwerk, Hobby, Gründerzellen, offene Galerien und Parkplätze auf offenporigem Grund, die flexibel je nach Auslastung für Sport und Spiel funktionieren können.