Ende September waren wir mit dem Team von bbz Bern im Progr-Hof in Bern auf Baustellenbesuch. Das Projekt befindet sich mitten in der Ausführung. Während einige Orte im Hof bereits bepflanzt sind, der Boden chaussiert ist und die Gastronomie den Hof belebt, wird an anderen Stellen noch gebaut. Hoch oben in den Ästen der bestehenden Bäume wird das Dach des neuen Pavillons modelliert. Wir freuen uns auf den weiteren Prozess, das finale Resultat und auch darauf, wenn der Hof wieder ganzheitlich zugänglich sein wird.
Der Progr-Hof ist ein eigenständiger Teilraum im öffentlichen Raum. Er ist sowohl öffentlicher Raum wie auch Hof, Teil der Stadt und Ort für Kunstschaffende. Diese Doppeldeutigkeit ist eine grosse Qualität des Progrs, sie macht den Reiz dieses speziellen Orts in Bern aus. Gerät sie ausser Balance, kippt die Doppeldeutigkeit in Eindeutigkeit, und die Aura des Progrs verflüchtigt sich.
Der Hof soll zu den angrenzenden öffentlichen Räumen durchlässig und im Austausch bleiben, sich aber als eigenständiger Raum zu erkennen geben. Dem Charakter des Progr-Hofs als Raum, der sich als öffentlich zugänglicher wie auch als Ort von und für Kunstschaffende bildet, ist höchste Rechnung zu tragen. Ihm gilt der zentrale inhaltiche und gestalterische Fokus.
Der Pavillon spielt die Mitte des Progr-Hofs frei. Damit entsteht die Grundlage für eine flexible Organisation und Aneignung des gesamten Hofraums. Indem der Pavillon an den Rücken des Speichergassbrunnens andockt, bildet er räumlich und semantisch die Schnittstelle zwischen Hof und Strasse. Dies fördert die Sichtbarkeit des Progrs und seine Funktion. Mit der Verortung des Pavillons als Scharnier zwischen Hof und Strasse wird der mehrdeutigen Beziehung von Progr und Stadtraum eine zentrale Bedeutung verliehen.