Für den ESP Wankdorf soll die durch den neuen Wankdorfkreisel und den S-Bahn-Anschluss Bern-Wankdorf veränderte Situation der Personen- und Verkehrsströme neu und effektiver gestaltet werden. Dazu wird im Rahmen der Testplanung Raum Wankdorf die konzeptuelle Gestaltung der umliegenden Kantons- und Staatstrassen sowie deren Auswirkungen in den Bereichen Freiraum, Städtebau, Umwelt und Tiefbau im interdisziplinären Team erarbeitet. Das erarbeitete Konzept sieht eine Gliederung der Verkehrsachsen in Ringen und Radialen vor, die durch Umlagerung von Baumassenpotenzialen an verkehrsgünstige Lagen eine Steigerung der stadträumlichen Qualitäten bewirkt.
In den dazwischen liegenden Räumen wird die Dichte nicht weiter erhöht, in Teilen kann sie gar leicht reduziert werden. Die Radialen und Ringe werden sukzessive zu leistungsfähigen Verkehrsachsen für den motorisierten wie für den Langsamverkehr entwickelt. Alleen entlang der Verkehrsachsen schaffen hohe Aufenthalts- und Grünraumqualitäten und vernetzen auch ökologisch den Stadtkörper für Mensch, Fauna und Flora. Der Knoten Bolligenstrasse/Schermenweg mit Anschluss an die Autobahn wird als pulsierendes Zentrum des übergeordneten Verkehrsnetzes gesehen. Insbesondere mit der aktuellen Umgestaltung zum Vollanschluss nimmt seine Bedeutung im Verkehrsnetz sprunghaft zu und wird mit der Weiterentwicklung des ESP für den Norden von Bern zum wichtigsten Anknüpfungspunkt an die Autobahn. Der anfallende Verkehr aus den angrenzenden Quartieren wird möglichst direkt an dieses System angebunden. Um auch während den Hauptverkehrszeiten die Leistungsfähigkeit des Verkehrssystems aufrechtzuerhalten, sind betriebliche Regelungen vorgesehen, die Ausweichverkehr in sensible Gebiete wie die Bernstrasse in Ostermundigen verhindern. Insgesamt wird mit der dargestellten Lösung ein pragmatischer Ansatz verfolgt, bei welchem sukzessive das Verkehrsnetz an die Anforderungen des Jahres 2030 ausgebaut werden kann.