Der Europaplatz mit seinem Planetarium besitzt eine besondere Bedeutung als wichtigster Stadteingang Mannheims. Er stellt den Auftakt der historischen Stadtachse Europaplatz – Augustaanlage – Friedrichsplatz mit Wasserturm – Planken dar und soll in seiner Funktion als Stadtentrée gestärkt werden. Darüber hinaus bietet der Platz ein wichtiges Potenzial, das für die Klimaanpassung der Stadt Mannheim genutzt werden soll.
Durch die Aufgabe der Veranstaltungsfläche im Osten des Platzes bietet sich die Möglichkeit hier durch die Implementierung von so genannten „Klimaskopen“ sowohl die Attraktivität und Wiedererkennbarkeit des Stadteingangs, als auch die Klimaresilienz und Biodiversität zu stärken. Die Klimaskope stellen Geländemodellierungen dar, die als mit Tiny Forests bepflanzte Hügel, Räume schaffen sowie Blickbeziehungen inszenieren.
Außerdem bieten bepflanzte Mulden Retentions- und Versickerungsbereiche für Niederschlagswasser. Im Zusammenspiel mit dem Planetarium bilden die Klimaskope Orte der Wissensvermittlung in Bezug auf Klimaschutz, -anpassung und Umweltbildung. Es werden durch die Modellierungen alte Sichtbeziehungen inszeniert und Neue geschaffen. So entsteht ein repräsentativer Stadteingang der zugleich die Potenziale zur Erhöhung der Klimaresilienz ausschöpft. Die Aufenthaltsqualität auf dem Platz erfährt durch die Neugestaltung eine deutliche Aufwertung. Durch neu hergestellte Wegebeziehungen werden Platz und das Planetarium stärker mit dem städtischen Kontext verwoben.
Der Entwurf betrachtet soziale, ökonomische und ökologische Aspekte als ganzheitlich gedachte Nachhaltigkeit. Die robuste und einfache Grundstruktur erlaubt es, mit angemessenen Mitteln eine hochwertige Gestaltung des Europaplatzes herzustellen und den Ort in einen nachhaltigen klimaangepassten und -resilienten Freiraum mit einer großen naturräumlichen Diversität und hohen Nutzungs- und Aufenthaltsqualitäten für die Bewohner:innen und Besucher:innen zu transformieren.