Die gemeinsame Arbeit von Kuehn Malvezzi und Michael Riedel in Zusammenarbeit mit bbz landschaftsarchitekten, entwickelt die Moderne Galerie und ihre Freiräume als künstlerisches Gesamtensemble. Aus dem Raster, auf dem der modernistische Entwurf Hanns Schöneckers beruht, wurde eine zusammenhängende Freifläche generiert, die Ausstellungspavillons und Skulpturengarten miteinander verbindet. Die Fassade des Neubaus entstand durch das Einschneiden und Falten dieser Fläche um seine Außenwände. Innen- und Außenraum werden verschränkt, sowie Platz und Fassade, indem sich Architektur und Kunst verbinden. Der Entwurf ist eine skulpturale Installation, die Schrift als Formträger einsetzt und eine andere Lesbarkeit des Orts erzeugt. Die Tonaufnahme der entscheidenden Parlamentsdebatte über die Umsetzung des Konzepts von Kuehn Malvezzi und Michael Riedel am 22. April 2015 wird in ein Schriftbild übersetzt, das direkt auf 4 m x 4 m große Werksteinplatten gedruckt wurde und auf Platz- und Fassadenteilen erscheint.
Die Werksteinplatten wurden nach ihrer Anbringung vor Ort mittels Schablonen beschriftet. bbz landschaftsarchitekten unternahmen umfangreiche Recherchen zur Materialität des Kunstwerks von Michael Riedel. Gesucht war ein Material, das eine möglichst große Homogenität besitzt und sowohl als Material für Bodenbelag und Fassade geeignet ist. Die gewählten, nahezu weißen großformatigen Platten von 4 x 4 m mit schwarz applizierter Schrift greifen das Raster des Altbaus der Modernen Galerie von Hanns Schönecker auf. Als vorfabrizierte Werksteinplatten stellen sie in dieser Größe als Bodenbelag im Außenraum ein absolutes Novum dar. Die Homogenität bezüglich Fassade und Außenraum sowie Schriftauftrag und Applizierung waren ebenfalls Gegenstand umfangreicher Recherchen.
Während an der Nordseite der Modernen Galerie zwei prominente Monumentalplastiken das Areal betonen, findet sich südlich des bestehenden Museumsgebäudes der Skulpturengarten, der zur gleichen Zeit wie die Pavillons der Galerie entstanden ist. Er ist geprägt von wertvollen alten Gehölzen und einer Vielzahl von Skulpturen die mit der bestehenden Sammlung eng verknüpft sind und von einem Rundweg aus mit Blick auf die Saar betrachtet werden können.Der westliche Platzbereich zwischen Eingang des Museums und Hochschule für Musik dient als attraktiver Vorplatz für beide Gebäude und als großzügiger Außenbereich für die Museumsgastronomie. Der östliche Platzbereich stellt den Vorplatz für die Museumsverwaltung dar und fungiert zugleich als Zufahrt für die Anlieferung des Museums.