Die Rochdale-Kaserne liegt in unmittelbarer Nähe der Bielefelder Innenstadt und ist über die Stadtbahn sehr gut angebunden. Auf dem 10minüten Weg zum Hauptbahnhof fährt man direkt am Zentrum vorbei.
Bisher war das Grundstück als geschlossene Kaserne ein blinder Fleck in der Stadtstruktur und kann sich nun als wertvolle Raumressource mit dem Umfeld verbinden. Ein umfangreicher Bestand an Wohngebäuden, Hallen und freiräumlichen Strukturen mit einem hohen Versiegelungsgrad kennzeichnet das Gebiet. Der ressourcenschonende Umgang mit dem sehr unterschiedlich geprägten Bestand fordert ein alternatives Vorgehen über das viel zu oft praktizierte Paradigma „Abriss-Entsorgung-Neubau“ hinaus.
Die Öffnung der Rochdale-Kaserne offeriert die Chance auf eine Vernetzung der umliegenden Quartiere. Ehemalige Rückseiten werden zu Vorderseiten und neue Schnittstellen bieten qualitative Räume für neue und alte Bewohner:innen. Dies wird durch einen großzügigen öffentlichen Park im Westen entlang des renaturierten Lonnerbachs ermöglicht. Der Park mit seiner linearen Wegestruktur definiert von Nord nach Süd die neue grüne Lunge des Quartiers. Alle vorhandenen Wegeverbindungen werden von der städtebaulichen Struktur aufgenommen und Straßenzüge werden weitergenutzt. Die Gliederung des Gebietes wird durch die Zugänge im Süden bestimmt, die drei unterschiedlich geprägte Linien im Gebiet in Nord-Süd-Richtung herausbilden:
• Die verkehrsberuhigte, geradlinige Wohnstraße im Osten.
• Ein leicht schwingender Weg durch den Park im Westen.
• Das Ufer – Schnittstelle zwischen Park und Baufeldern – ein Boulevard für Fußgänger*innen und Radfahrende.
Der Kreislauf- und Nachhaltigkeitsgedanke wird auch im Freiraum getragen. Die komplette Versickerung und Verdunstung von Regenwasser werden vor Ort erreicht. Einheimische und faunistisch wertvolle Gehölze ergänzen den gewachsenen und auf Bestandserhalt abgestimmten Gehölzbestand. Vor Ort vorhandene Materialien und Bodenbeläge werden in den neuen Wegen und Platzflächen weiter genutzt. Das neue Wegelayout greift dabei die vorhandenen Belagsflächen auf, die Belagsmaterialien werden in diesen Bereichen im Sinne eines Continued Use erhalten und weiter genutzt.