Der Scheibenweg ist Teil eines Quartiers, welches im Zusammenhang mit den Schulanlagen in den 1950er und 70er Jahren entstand. Mit der Neugestaltung wurde das Potenzial des öffentlichen Strassenraums als Begegnungs- und Aufenthaltsort gestärkt. Im Zuge der Anpassung des Temporegimes auf Tempo 30 und teilweise Tempo 20 wurde der Strassenraum gesamthaft neugestaltet. Ziel war einerseits eine Erhöhung der Verkehrssicherheit für den Rad- und Fussverkehr. Andererseits sollte für die Anwohnenden ein angemessenes Parkplatzangebot sichergestellt werden. Durch eine geschickte Neuorganisation und bessere Einbettung der Parkplätze in den Strassenraum konnten beide Ziele erreicht werden. Eine Bushaltestelle mit Ladearm wurde ebenfalls im Rahmen des Projekts realisiert.
Die Neugestaltung des Strassenraums folgte dem Schwammstadtprinzip. Die Parkplätze wurden mit einem sickerfähigen Belag gestaltet, in den Magerrasen eingesät wurde. Die neuen, prägenden Strassenbäume sind heimische, stadtklimaresistente Laubbaumarten, welche in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung ausgewählt wurden. Die Baumscheiben wurden mit insektenfreundlichem Blumenrasen begrünt. Der Abschluss zu den Privatgrundstücken wird durch ein durchgängiges Staudenband gebildet. Hierfür wurde eine robuste, getestete Staudenmischung verwendet, welche nur wenig Pflegeaufwand benötigt. Sie prägt den Strassenraum mit verschiedenen Blühaspekten über das Jahr. Zudem wurden mit neuen Sitzgelegenheiten sowie einem Treffpunkt mit Rundbank neue Begegnungs- und Aufenthaltsorte im Quartier geschaffen. Der Scheibenweg ist somit nicht mehr nur Verkehrsraum, sondern wird durch die SchülerInnen und AnwohnerInnen belebt und verändert. Auch ohne eine grossräumige Umgestaltung zu einem Platz konnten mehrere dezentrale Aufenthaltsorte und ein lebendiger Strassenraum realisiert werden.