Das Projekt Rheintunnel ist Auslöser für Baustellen und Umbauten im Bereich der Dreirosenanlage. Für die räumliche und funktionale Gestaltung der Dreirosenanlage und dessen Umfeld wurden im Rahmen der Testplanung für die Bauzeit und für die Zeit nach einer Inbetriebnahme des neuen Rheintunnels Lösungsansätze geprüft. Eine partizipative Planung und Priorisierung der Massnahmen mit den Bewohner*innen ist elementar für ein robustes städtebauliches und freiraumplanerisches Zielbild, welches flexibel auf die sich ändernden Umstände und Bedürfnisse der Quartierbewohner*innen der Dreirosenanlage reagieren kann. Bewohner*innen, Eigentümer*innen sowie Fachstellen wurden in Form von zwei Workshops in die Testplanung mit einbezogen. Der erarbeitete Schlussbericht dient als Arbeitsgrundlage für die weitere Planung mit einfachen Darstellungen und starkem Fokus auf die inhaltlichen Kernaussagen. Er zeigt Nutzungskonzepte und Strategien während verschiedener Entwicklungsstufen, unterschiedliche Varianten in Abhängigkeit von verschiedenen Akteur*innen und Entwicklungsszenarien und Chancen sowie mögliche punktuelle Interventionen für eine bessere Nutzungs- und Aufenthaltsqualität auf.
Folgende Leitsätze wurden definiert:
1 Mensch im Zentrum:
Die Menschen vor Ort sind die Leitpersonen der Planung: Eine partizipative Planung und Priorisierung der Massnahmen mit den Bewohner*innen ist elementar.
2 Bleibende Investitionen:
Die verfügbaren Mittel sollen nachhaltig eingesetzt werden. Statt zahlreicher zeitlich begrenzter Provisorien, schaffen bleibende Angebote eine Bereicherung der Quartiere auch nach der Baustelle. In Etappe Null müssen bleibende Mehrwerte geschaffen werden, die die Baustelle kompensieren können.
3 Langsamverkehr fördern:
Der Langsamverkehr und die öffentlichen Verkehrsanbindungen müssen gefördert werden. Verkehrsberuhigte LV-Achsen im Quartier können grössere Distanzen zum Freiraum ausgleichen.
4 Quartier entwickeln:
Das Quartier ist an Freiräumen unterversorgt. Vor dem Start der Baustelle muss nicht nur der Verlust der Dreirosenanlage kompensiert werden, sondern die gesamtheitliche Freiraumversorgung langfristig verbessert und erweitert werden.
5 Baustelle als Attraktor?:
Nach einer erfolgreichen Partizipation und realisierten Verbesserungen im Quartier, kann die Baustelle nicht nur Störung, sondern auch Attraktor sein. Eine prozesshafte Inszenierung und Bespielung der Baustelle ermöglicht temporäre Qualitäten im Quartier.
6 Grünräume vernetzen!
Eine langfristige Sicherung der grünen Infrastruktur stärkt die Stadtteile Klybeck und Matthäus gegenüber zukünftigem Wandel und Anforderungen.