Die Entwürfe der drei Varianten sind von der Motivation getragen im Nordosten möglichst viel zusammenhängenden Landschaftsraum zu erhalten und die bestehenden Quartiere und Dorfkerne behutsam baulich zu ergänzen und miteinander in Beziehung zu setzen. Ziel ist die Entwicklung kompakter Siedlungskörper, welche von Grünzügen gegliedert und miteinander vernetzt werden, sodass dem Landschaftsbezug im gesamten Plangebiet eine tragende Rolle bei der Identitätsbildung zukommt.
Die dargestellten Nutzungsdichten stellen für den Münchner Nordosten zugleich Entwicklungsstufen dar. Die Variante für 10.000 Einwohner ist somit auch als erster Bauabschnitt für eine höhere Verdichtung in der Zukunft zu verstehen. Bei allen 3 Varianten spielen die beiden östlich der S-Bahntrasse gelegenen Dorfkerne von Daglfing und Johanneskirchen eine zentrale Rolle. Sie fungieren als Gelenke hinsichtlich der weiteren Siedlungsentwicklung und bleiben über Grünzüge mit dem offenen Landschaftsraum verbunden. Im Vergleich beider Dorfkerne kommt Daglfing aufgrund seiner zentraleren Lage die größere Bedeutung zu. Nördlich des Ortskerns wird ein neues Zentrum für den gesamten Münchner Nordosten vorgeschlagen, welches auf der Nordostseite zugleich an den Landschaftsraum grenzt, sodass hier verdichtete Stadt auf offene Landschaft trifft. Der Blick geht von hier über den neu angelegten See weit in die Landschaft des Hüllgrabens. Der Entwurf setzt ein Zeichen gegen unnötigen Flächenfraß sowie die Zersiedelung der Landschaft und schafft urbane Ankerpunkte für eine nachhaltige urbane Entwicklung auf der Höhe der Zeit. Neben dem unmittelbaren Aufeinandertreffen von verdichteter Stadt und offener Landschaft entstehen weitere Kombinationen verschiedener räumlicher Strukturen.