Tempelhofer Feld

Berlin | D | Preisgruppe

Auslober: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen | Wettbewerbsart: Offener, zweiphasiger Ideenwettbewerb | 2025 | ein Preis aus Preisgruppe von 6 Preisen | Beratung: Prof. Dr. Galina Churkina (Stadtökologie TU Berlin), Dr. Birigt Seit (Pflanzenökologie TU Berlin), Sarah Ginski-Thiele (Zebralog Berlin) | Grafik: Studio SophieJahnke Berlin | Visualisierung: Julia Kattinger

Build it Green! Der Park des 21. Jahrhunderts
bbz landschaftsarchitekten errangen beim zweiphasigen internationalen Ideenwettbewerb Tempelhofer Feld einen ersten von sechs ersten Preisen. Unser Entwurf ist damit Grundlage für die weitere öffentliche Diskussion im Rahmen der dritten Dialogwerkstatt.

Unser Ansatz zeigt, welches Potenzial das Tempelhofer Feld als unbebauter Freiraum bietet mit dem Ziel, es als Park des 21. Jahrhunderts weiterzuentwickeln.
Der Entwurf verfolgt die Vision, das Tempelhofer Feld langfristig als offenen, nicht bebauten Parkraum zu erhalten und dabei seine ökologischen, klimatischen, sozialen und kulturellen Qualitäten zu stärken. Dabei handelt es sich nicht um einen klassischen Stadtpark, sondern um einen neuen Parktyp: ein offener Prozessraum, in dem natürliche Dynamiken, soziale Nutzungen und kulturelle Ausdrucksformen zusammenkommen.
Die Entwicklung erfolgt nicht durch Bebauung, sondern durch eine gezielte landschaftliche Setzung: eine ökologische Waldmembran mit vielfältiger Ausprägung, die sich zwischen dem ehemaligen Taxiway und dem Rand des Feldes entfaltet. Ergänzt wird diese durch ein innovatives Modell zur Beteiligung der Stadtgesellschaft.

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Lageplan Gesamtkonzept
Vertiefungsbereich: Übergang Savanne, Lichtwald, Urwald (von links nach rechts)
Vom dichten Urwald bis zur lichten Savanne - die neue landschaftliche Vielfalt am Tempelhofer Feld.
Waldmembran _ Am äußeren Wiesenring entsteht durch die Pflanzung von über 2.500 klimaresilienten Bäumen, darunter 1.300 Solitärbäume und Gehölze, eine vielschichtige Waldmembran. Diese gliedert sich in drei ineinander übergehende Landschaftstypen: Savanne, Lichtwald und Urwald. Jeder Bereich schafft eigene Atmosphären und Erlebnisse. Die Savanne mit lockeren Baumgruppen bleibt durchlässig für Blickbeziehungen und Kaltluftströme. Der Lichtwald bildet halboffene Räume und dient der Orientierung sowie Erholung. Der Urwald wirkt als dichter, abschirmender Bereich, z. B. gegenüber angrenzender Bebauung.
Partizipationsprozess _ Ein mehrstufiges Verfahren zur Etablierung von Nutzungen wird eingeführt. Sichtbarkeit erhöhen: Aktionstage, Infopunkte, digitale Formate und direkte Ansprache machen Beteiligungsmöglichkeiten sichtbar und fördern eine breite Mitwirkung. Der Prozess gliedert sich in drei Stufen. Idee: Alle Berliner:innen können Ideen zur Nutzung des Tempelhofer Feldes einbringen, unabhängig von Alter oder Herkunft. Das Feldforum sammelt diese Vorschläge. Prototyp: Ausgewählte Ideen werden testweise als temporäre Bauten, Veranstaltungen oder Installationen umgesetzt. So lassen sich Bedarf, Wirkung und mögliche Konflikte früh erkennen. Projekt: Erfolgreiche Prototypen werden weiterentwickelt und dauerhaft realisiert. Im Fokus stehen gemeinschaftliche, stadtverträgliche und ökologische Nutzungspotenziale. Die Geschäftsstelle begleitet die Umsetzung. Evaluation: Alle zwei Jahre erfolgt eine Überprüfung der Projekte mit dem Feldforum, der Feldkoordination und der Öffentlichkeit, zur Weiterentwicklung und Anpassung an neue Bedarfe.