Der Campus lebt vom spannungsvollen Dialog: die prägnante landschaftliche Grüngestaltung und die Pavillonarchitektur mit ihrem markanten Exoskelett bilden im Ensemble ein herausragendes Zeugnis ihrer Zeit. Die hochwertigen Frei- und Naturräume dieser Gesamtanlage zeichnen sich bis heute durch herausragende Raumqualitäten aus. Diese Offenheit des Bestands wird mit der vorgeschlagenen Erweiterung deutlich verstärkt: Durch die Öffnung der introvertierten Innenhöfe des Bestands H1 nach Osten in eine neue Gruppierung aus fünf Pavillons wird die fließende Landschaft zum prägenden Element des neuen Gesamtensembles.
Der Entwurf greift die Freiraumtypologien in einer klaren und ruhigen Gestaltung der Erweiterungsflächen auf und reagiert sensibel auf die denkmalgeschützte Freianlage des Campus. Durch Weiterbauen und Qualifizieren im ökologischen wie nachhaltigen Sinn entstehen qualitativ hochwertige neue Räume. Der Campus setzt sich so aus drei markanten Freiraum-Typologien zusammen: Dem grünen Rahmen, dem grünen Ring und dem grünen Kern. Die gestalterischen Maßnahmen führen die wesentlichen Charakteristiken des Bestands fort und erweitern diesen, vor allem im Bereich der Klimaanpassung – und des Regenwassermanagements. Der Campus wird in seiner Funktion als klimaresilienter und zukunftsfähiger blau-grüner Stadtraum gestärkt. Um das Arbeiten und Leben auf dem Campus zu bereichern, werden Orte der Begegnung, Kommunikation und Interaktion geschaffen. Bei großer Kontinuität entsteht ein attraktives und abwechslungsreiches Aufenthalts- und Arbeitsumfeld.